Wie wir berichteten, erwähnte die Financial Times Deutschland jüngst hinsichtlich der hiesigen Energiewende die mit ihr einhergehende Chance,
einen Finanzsektor auf das Maß zurückzuschrumpfen, das seinem gesellschaftlichen Mehrwert und Ziel entspricht: reale Investitionen in eine schönere Zukunft zu finanzieren.
Umso erstaunlicher ist der aktuelle Leitartikel der Zeitung über die Dürre in den USA, der fordert angesichts der Rekordpreise für Getreide und Mais „nicht irgendwelche Spekulanten, die Angebot und Nachfrage manipulieren“ in die Verantwortung zu nehmen. Sie tauchten,
-wie die bösen „Märkte“- als vermeintliche Verursacher immer dann auf, wenn man lieber irgendwelche fremden Schuldigen ausmachen will, statt eigene Fehler einzugestehen.
Ungeachtet der Tatsache, dass man nicht Verursacher sein muss, um an etwas maßgeblich beteiligt zu sein, wäre der Begriff der „fremden Schuldigen“ an sich eine sehr gute Beschreibung für Händler, die aus fernen Ländern auf Preise von Rohstoffen wetten, die sie selbst nie in den Händen halten werden.
Interessant dürfte für die Financial Times Deutschland auch sein, dass die zweite große deutsche Wirtschaftszeitung, das Handelsblatt, vor ein paar Monaten einen Artikel mit einer ganz anderen Geschmacksnote im Programm hatte und diesen auch ziemlich plakativ mit „Die Rohstoff-Zocker“ betitelte.
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