An dieser Stelle übersetzen wir regelmäßig ausgewählte Beiträge aus dem englischen Umweltblog ashdenizen von Robert Butler. Robert Butler ist ein bekannter englischer Journalist und schreibt u.a. für das Economist-Magazin Intelligent Life eine ‚Going Green‘ Kolumne.

Zwei sehr verschiedene Theaterstücke zum Klimawandel und ihre Gemeinsamkeiten

von Robert Butler, 11. Februar 2011

„Theaterstücke zum Klimawandel sind Die neue Wachstumsindustrie„, meint Michael Billington im Guardian von heute. Das wird aber auch langsam Zeit.

Greenland feierte am 1. Februar im National Theatre Premiere, Richard Beans The Heretic gestern am Royal Court. Die beiden Stücke könnten unterschiedlicher nicht sein.

Greenland hat vier Autoren, mehrere Handlungsstränge und verfolgt angestrengt das Ziel, die verschiedenen Ansichten, die Leute zu dem Thema haben, wiederzuspiegeln. The Heretic ist das Werk eines Autors, die vermittelte Wissenschaft ist in etwas so plausibel wie die Story, aber es verfügt über einige großartige Charaktere und sehr lustige Momente.

Falls es eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Stücken gibt, dann hinsichtlich dessen, was sie nicht erreichen.

Keines der beiden Stücke fängt die Intensität der Gefühle ein, die diese Probleme in Entwicklungsländern mit sich bringen. Sie sind eurozentrisch hinsichtlich des Verständnisses darüber, dass der Einfluß der einen Hälfte der Welt auf die Andere ein zentrales Thema ist.

Außerdem schafft es keines der Stücke überzeugend zu vermitteln, dass die Fakten, die in den IPCC Studien stecken unsere Weltanschauung und unseren Platz in ihr verändern. Die Studien tun genau dies, und zwar auf ebenso fundamentale Weise wie Gallileo mit seiner Feststellung, dass die Erde um die Sonne kreist oder Darwin, als er darlegte, dass alle Lebewesen gemeinsame Vorfahren haben.

Solche Überlegungen können nicht kurzerhand von Drehbuchautoren recherchiert werden. Sie werfen bedeutende philosophische und ethische Fragen auf. (Die erste Studie wurde 1990 veröffentlicht, wir hatten also 20 Jahre um uns Gedanken darüber zu machen.) Aber solche Überlegungen müssen gelebt, erlebt und verinnerlicht werden.

Momentan erscheint es so, als ob Drehbuchautoren auf den journalistischen Lärm, der das Thema Klimawandel umgibt, reagieren.
Wenn die tiefer gehenden Überlegungen in Theaterstücken anfangen in Erscheinung zu treten, und solche Überzeugungen das Handeln der Charaktere bestimmen, besteht die Möglichkeit, dass das unmittelbare Thema dieses Stücks dann nicht einmal mehr der Klimawandel ist.

Den Artikel im englischen Original finden Sie auf dem Umweltblog von Robert Butler

Das ‚Witze-Klima‘ verändert sich

von Robert Butler, 09. Mai 2008

Vor ein paar Monaten habe ich für Intelligent Life einen Artikel geschrieben, in dem ich die Frage stellte, warum es keine Witze über den Klimawandel!. Im größten A-Z Witzebuch beim örtlichen Buchhandel fand sich nämlich weder ein Eintrag zu ‚Klimawandel‘, noch zu ‚Erderwärmung‘ oder ‚Umwelt‘ oder ‚Erde‘ oder ‚Planet‘.

„Dies ist unsere Zukunft“, hieß es in dem Artikel, „die Flüsse trocknen aus, die Meeresspiegel steigen, Tiere sterben aus—und es wird darüber keinen einzigen Blondinen-Witz, Glühbirnen-Witz oder Kommen-drei-Männer-in-eine-Bar-Witz geben“.

Um den Stein ins Rollen zu bringen (es muss doch zumindest einen Eintrag geben) ließ ich mir einen Glühbirnen-Witz einfallen.

Frage: Wie viele Klimaskeptiker braucht man um eine Glühbirne auszuwechseln?
Antwort: Keinen. Es ist zu früh um zu sagen, ob die Glühbirne ausgewechselt werden muss.

Im Guardian von gestern erschien ein weiterer Artikel, der die Frage stellte, warum es keine Witze über den Klimawandel gibt. Als Seitenkasten druckten sie ein best of der Oko-Witze. Es gab sechs davon. Darunter diesen Glühbirnen-Witz.

Wenn das nicht der Beweis für einen Engpass ist, was dann; aber die Sache ist dabei sich zu verändern. Der Glühbirnen-Witz wurde von Hot Topic aufgegriffen und von Deltoid verlinkt. Nun posten Leute ihre eigenen Glühbirnen-Witze. Dutzende davon. Mein bisheriger Favorit

Frage: Wie viele Klimaskeptiker braucht man um eine Glühbirne nicht auszuwechseln?
Antwort: Ungefähr 100. Einen um zu erklären, dass der momentane Mangel an Licht das Resultat natürlicher Solarzyklen ist und die anderen 99 um diese Erkenntnis mittels ihrer ‚wissenschaftlichen Einrichtungen‘ und von der Ölindustrie finanzierten Expertenkommissionen zu verbreiten.

An der Vielfalt der Antworten lässt sich die Anzahl der Punkte erkennen, die man mit einem einzigen Glühbirnen-Witz anbringen kann. Hier eine abgespeckte Auswahl:

Frage: Wie viele Klimaskeptiker braucht man um eine Glühbirne auszuwechseln?

Antwort: Keinen. Es ist kostengünstiger im Dunkeln zu leben.
Antwort: Keinen. Wir kennen uns nur damit aus an der Erde herumzuschrauben.
Antwort: Keinen. Glühbirnen auswechseln ist die Sache von Ingenieuren.
Antwort: Keinen: Die Glühbirnen werden sich irgendwann schon von alleine richten.
Antwort: Wir müssen zunächst mehr forschen und auch mehr danach forschen was für eine Art von Forschung das genau sein soll.
Antwort: Ich kann Dich nicht hören! Ich kann Dich nicht hören! Ich kann Dich nicht hören!

Den Artikel im englischen Original finden Sie auf dem umweltblog von Robert Butler

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