Cancún könnte ‚Kopenhagen 2.0‘ werden
Die Ernüchterung im Winter letzten Jahres war groß, als der mit hohen Erwartungen verknüpfte Klimagipfel in Kopenhagen lediglich ein dreiseitiges, unverbindliches Dokument mit dem Namen ‚Copenhagen Accord‘ hervorbrachte.
Doch Kopenhagen ist Vergangenheit und seit vergangenem Montag wird die globale Bekämpfung des Klimawandels im mexikanischen Cancún auf einer Konferenz verhandelt, die durch das Scheitern ihres Vorgängers sicher nicht unkomplizierter geworden ist.
Da kommen konstruktive Vorschläge und gute Nachrichten gerade recht. Zum Beispiel ein Finanzierungsplan der UN, der skizziert wie durch internationale Zusammenarbeit ab 2020 mindestens 100 Millarden US Dollar an öffentlichen und privaten Geldern für die Begegnung des Klimawandels, vor allem in Entwicklungsländern, bereit gestellt werden könnten. Wie einige Verfasser des Plans betonen würde dies die zwei größten Herausforderungen des Jahrhunderts, Klimawandel und Armut, ‚integriert‘ ins Visier nehmen. Dieser Lösungsansatz soll dazu beitragen, den gegenwärtigen Stillstand in der internationalen Politik hinsichtlich konkreter Klimaziele zu durchbrechen.
Zudem scheint der Klimagipfel in Kopenhagen zwar keine verbindlichen Dokumente, durch seine große Präsenz in der globalen Berichterstattung aber trotzdem ein Umdenken in vielen beteiligten Ländern hervorgebracht zu haben. Wie in einem Artikel der britischen Zeitung ‚The Guardian‘ berichtet wird, hat der öffentliche Druck, anlässlich der Konferenz zumindest Bekenntnisse abzugeben dazu geführt, dass Länder wie China, Indien oder Brasilien erstaunlich ehrgeizige Pläne für Emissionsreduktionen verabschiedet haben – wohl auch deshalb, weil sie diese mittlerweile nicht mehr vordergründig als Hindernis, sondern als Chance für wirtschaftliche Erholung und Wachstum sehen.
Vielleicht sieht man so in Cancún ja demnächst beides – mehr Verbindlichkeit und einen ‚medialen Schweinwerfer‘, der dabei hilft die Herausforderungen des Klimawandels ‚in einem neuen Licht‘ zu betrachten.
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