Öko-Fakt der Woche (16.05.2010)

Die Umweltverträglichkeit von Elektroautos steht und fällt mit erneuerbaren Energieequellen – ein Vor- und kein Nachteil

An der aktuellen Diskussion um Elektroautos und deren tatsächlichen Nutzen – vor allem in Umweltschutzhinsicht – lässt sich leider ein weiteres Mal die unnötig starre und lagerhafte Einstellung vieler Beteiligter erkennen. Nachdem die Politik in den vergangenen Wochen ihr Ziel bekräftigt hatte, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, ließen sich Skeptiker verschiedener Einrichtungen nicht lange bitten, in Frage zu stellen, dass der Elektroantrieb es überhaupt Wert wäre, in Zukunft derart auf ihn zu bauen. Besonders auffallend war die Abwehrhaltung verschiedenster Umweltverbände, die allesamt erklärten, dass Elektroautos ja eigentlich nur dann umweltfreundlich wären, wenn deren Stromversorgung aus regenerativer Energie stammen würde.
Da dies aber momentan in Deutschland überwiegend nicht der Fall sei, solle die Politik ihre Subventionen stattdessen „zielgerichtet in klima- und umweltverträgliche Mobilitätslösungen für die gesamte Gesellschaft“ lenken, wie auf Scinexx! zu lesen war.

Abgesehen davon, dass dieser Vorschlag im Gegensatz zur Elektromobilität reichlich unkonkret daher kommt und deshalb Zeit verstreichen lässt, die uns die globale Erwärmung nicht lässt, erscheint er kurzsichtig und unkreativ. Hierbei wird nämlich außer Acht gelassen, dass in dem Abhängigkeitsverhältnis zwischen Elektromobilität und Strom aus erneuerbaren Energiequellen ein Synergieeffekt ‚lauert‘, den man getrost auch etwas konstruktiver beim Schopf packen könnte.

Wie Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) auf Scinexx! argumentiert, sind Elektromobilität und erneuerbare Energien

natürliche Partner, die es entschlossen auszubauen gilt. Denn der CO2-Ausstoß von Elektrofahrzeugen ist umso geringer, je höher der Anteil der Erneuerbaren Energien im Strommix ist. Und je mehr Fahrzeugbatterien am Netz sind, desto mehr Erneuerbarer Strom kann gespeichert werden.

Während der Strom für Elektrofahrzeuge aktuell zu 16 Prozent aus erneuerbaren Energien stamme, könnte dies bis 2020 bereits zu 47 Prozent der Fall sein.

Deutlich konstruktiver könnten Umweltverbände und weitere Interessensgruppen also dadurch in den politischen Prozess eingreifen, indem sie die Entscheidungsträger an folgendes erinnern: Wer A (Elektromobilität) sagt, muss auch B (kompromisslose Förderung erneuerbarer Energien) sagen. Und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

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